Bericht von Uwe zur Mahnwache 2023
Anlässlich der seit 2015 jährlich vom 6. bis 9. August in Dresden stattfindenden Mahnwache gegen Atomwaffen gedachten Mitglieder der Regionalgruppe Attac Dresden zusammen mit weiteren für den Frieden Engagierten der Opfer der US-Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki vor 78 Jahren. Es gab einen Pavillon, in dem Unterschriftenlisten für den "Appell an die Bundesregierung: Unterzeichnen Sie das UN-Atomwaffenverbot!" von atomwaffenfrei.jetzt, IPPNW und ICAN sowie weitere Materialien zu dem Thema auslagen. Daneben standen zwei Kreuze, die an die Todesopfer der beiden Atombombenabwürfe erinnerten. Die Weltuntergangsuhr (auch: “Atomkriegsuhr“, “Doomsday Clock” oder “Uhr des Jüngsten Gerichts“) (siehe weltuntergangsuhr.com/ - de.wikipedia.org/wiki/Weltuntergangsuhr) zeigte die Gefährdung der Menschheit an. Einige Ginkgo-Setzlinge vermittelten dagegen Hoffnung auf ein Überleben der Natur und der Menschheit.
Am Sonntag, den 6.8., gegen 15 Uhr wurde die Mahnwache mit einer Kundgebung eröffnet. Der Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes Dresden, Dirk Ebert, bekräftigte in seinem Grußwort die Forderung an die Bundesregierung, dem im Jahr 2017 von 122 Staaten beschlossenen UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, die noch in Deutschland (Büchel) stationierten US-Atomwaffen zu entfernen und sich für ein Europa ohne nukleare Teilhabe einzusetzen. Bernd Reißmann erinnerte als Mitinitiator der Mahnwache an Beinaheunfälle mit Atomwaffen, die sich in der Zeit des Kalten Krieges bis heute ereignet haben (siehe www.fwes.info/fubk-21-1-LONG-de.pdf, www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/gesch_unfaelle_beispie.pdf und de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffe ). Außerdem wurde das Kriegsgebet nach Mark Twain (Original siehe en.wikisource.org/wiki/The_War_Prayer) vorgetragen und zur Friedenskundgebung am 1.9. um 16 Uhr auf dem Dr.-Külz-Ring eingeladen.
Parallel und anschließend wurden Papierkraniche gebastelt, wobei auf die Bedeutung im Zusammenhang mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima hingewiesen wurde (de.wikipedia.org/wiki/Sadako_Sasaki - de.wikipedia.org/wiki/Senbazuru). Eine andere Person malte Friedenstauben und auf Wunsch der Anwesenden auch Porträts. Ein anderer langjähriger Wegbegleiter verteilte Postkarten zum Absenden an Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock, in denen u.a. der Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag gefordert wurde, teils auch an den folgenden Tagen.
Am Dienstag, den 8. August 2023, 19 Uhr, hielt Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, einen Vortrag zum Krieg in der Ukraine, z.B. zu den Interessen und dem Verhalten der USA und anderer NATO-Staaten und zur Geschichte des Krieges. Er plädierte für eine gewaltfreie Konfliktlösung und führte dafür einige Beispiele an. Anschließend gab es eine durchaus kontroverse, aber immer sachliche und freundliche Diskussion der über 20 Anwesenden. Dabei wurden verschiedene weitere Aspekte angesprochen.
Am 9.8. kam eine Vertreterin der Stadt Dresden zur Mahnwache, die Interesse an einer Vertiefung der Zusammenarbeit in den nächsten Jahren zeigte. Dresden ist Mitglied der weltweiten Initiative "Bürgermeister für den Frieden – Mayors for peace" (siehe www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/europa/netzwerke/5_Mayors_for_Peace.php ), deren Flagge die ganze Zeit über der Mahnwache hing.
Trotz teilweise heftiger Regenfälle gab es doch einen größeren Zuspruch der Passant:innen. Das zeigte sich auch an den etwa 100 Unterschriften auf den erwähnten Unterschriftenlisten für einen Beitritt der BRD zum Atomwaffenverbotsvertrag.