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Redebeitrag von attac Dresden zum 13.02.2022

Das Bündnis Dresden Nazifrei bat um digitale Redebeiträge für Aktionen um den 13.02. mit antirassistischen, antifaschistischen und solidarischen Inhalten. Hier ist unserer.

Leider ist heutzutage vieles ähnlich wie beim Beginn des 2. Weltkriegs in Europa bzw. beim Überfall auf die Sowjetunion, was ja schließlich auch zur Zerstörung Dresdens führte. Immer noch ist deutsches Militär in Dresden stationiert. Durch Dresden wird Militär nach Osten verlegt, z.B. über den Dresdner Flughafen. Deutsches Militär steht wie 1941 wieder an den Grenzen Russlands, wieder zusammen mit verbündeten Staaten. Es gibt eine massive Hetze gegen "die Russen". Auch antikommunistische Hetze ist verbreitet. Die deutsche Armee wird massiv aufgerüstet, beteiligt sich an Angriffskriegen und bereitet weitere vor, so wie damals angeblich zur Verteidigung der Menschenrechte, aber in Wirklichkeit aus wirtschaftlichen und Herrschaftsinteressen. Dazu gehören der Zugriff auf Rohstoffe, billige Arbeitskräfte und Absatzmärkte im Interesse des Kapitals und seiner Profitinteressen. Auch im Inland gibt es rassistisches Vorgehen, z.B. racial profiling durch die Polizei oder rassistische Morde, u.a. wenigstens 2 in Dresden. Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen werden verstärkt. Fingerabdrücke unbescholtener Menschen werden wieder gespeichert. Menschen werden nach ihrer Verwertbarkeit im Sinne des Kapitals bewertet. Stichworte sind z.B. Fachkräftezuwanderung bei gleichzeitiger Flüchtlingsbekämpfung und Sanktionen bei Hartz IV. All das und noch vieles mehr dient so wie damals den Kapitalinteressen. Glücklicherweise gibt es auch in Dresden in vielen Bereichen Widerstand dagegen. Es gibt viele Aktivitäten der Friedensbewegung. Viele Menschen engagieren sich für Klimagerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und gegen jede andere Form der Diskriminierung. Gruppen wie Seebrücke und Mission Lifeline setzen sich für Geflüchtete ein, die durch das kapitalistische System verursacht werden, insbesondere durch die deutsche Wirtschafts- und Außenpolitik, durch deutsche Waffenexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr. Es gibt Widerstand gegen rassistische Hetze, egal ob diese von staatlichen Stellen ausgeht oder von anderen Gruppen. Glücklicherweise arbeiten all diese Gruppen öfters zusammen. Teilweise gibt es auch personelle Überschneidungen. Auch aus unserer Gruppe sind Personen in vielen dieser Bereiche aktiv. Wir hoffen auch, dass die Spalte-und-herrsche-Politik des herrschenden kapitalistischen Systems überwunden wird und Menschen, die für eine solidarische, gerechte und friedliebende Gesellschaft eintreten, zusammenarbeiten und ihre Differenzen überwinden. Darüber hinaus merken viele Menschen, dass das gegenwärtige wirtschaftliche und politische System gegen ihre Bedürfnisse gerichtet ist. Leider treten viele von ihnen nur für ihre eigenen Interessen ein, entsprechend des kapitalistischen Konkurrenzprinzips und der so geförderten Individualisierung. Aber wir setzen uns dafür ein, dass auch sie erkennen, dass ihre Bedürfnisse nur erfüllt werden können, wenn auch die der anderen erfüllt werden und wir deshalb gemeinsam für eine solidarische gleichermaßen selbstbestimmte Gesellschaft für alle Menschen weltweit eintreten sollten. Vielen Dank an alle, die sich ebenfalls an dem Einsatz für dieses Ziel beteiligen. So und nur so lassen sich auch Kriege und die damit verbundenen Toten und zerstörten Städte verhindern.