Die Teilnehmer:innen sprachen am Freitag, dem 29. September, im Ökumenischen Informationszentrum (ÖIZ), Raum Sophia, über "Wie kann von Europa zukünftig Frieden, nicht Krieg ausgehen?" Zuerst äußerten die Anwesenden ihre Erwartungen an das Gespräch. Deshalb gab es anschließend eine kurze Einführung, wie in den vergangenen Jahrhunderten von Europa Krieg ausgegangen ist, von den Kolonialkriegen bis hin zu Auslandseinsätzen der EU- und NATO-Armeen, Waffenexporten und der Unterstützung von "Farbrevolutionen". Diskutiert wurde u.a., inwiefern die EU-Staaten, einschließlich der BRD, eine eigenständige Politik gegenüber den USA durchführen können. Dabei wurde darauf verwiesen, dass es zwar auch Aufrüstungsverpflichtungen durch die NATO gibt, aber auch die EU unter BRD-Führung zur Durchsetzung von Kapitalinteressen aufrüstet und Militäreinsätze durchführt (z.B. Permanent Structured Cooperation (PESCO), deutsch: Ständige Strukturierte Zusammenarbeit). Neben anderen Fragen ging es aber auch darum, was wir dagegen tun können. Wir sind zwar relativ schwach, aber wir können wenigstens öffentlich darauf aufmerksam machen und den Militarisierungskurs auch der EU kritisieren. Das Beispiel der Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke zeigt, dass die Bevölkerung auch gegen die Ziele der Bundesregierung erfolgreich sein kann. Außerdem gibt es auch beim deutschen Kapital und zwischen den Staaten unterschiedliche Interessen, an die angeknüpft werden kann. Historische Beispiele zeigen, dass selbst bei unvereinbaren Gegensätzen Frieden möglich ist. In diesem Zusammenhang wurde u.a. an die "Koalition der Vernunft" in den 1980er Jahren, den KSZE-Prozess und das gemeinsame SED-SPD-Papier "Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit" erinnert.
Insgesamt waren die Beteiligten mit dem Gespräch sehr zufrieden und gewannen teilweise viele neue Erkenntnisse.